Januar 2011

Der Verein, so hat das Finanzamt bestätigt, “fördert folgende gemeinnützige Zwecke: Entwicklungshilfe”. Der Verein bietet sozialen Projekten in Südmarokko Hilfe zur Selbsthilfe – vorausgesetzt wir sind von Ziel und Konzept überzeugt, die handelnden Personen erscheinen uns vertrauenswürdig und kompetent und den Projekten fehlt es ansonsten an ausreichender Unterstützung.

Ob die vorgeschlagenen oder anfragenden Projekte diese Voraussetzungen erfüllen, prüft der Vorstand intensiv, zunächst anhand der “Papierform” und über seine Kontakte im Land. Er macht sich bei Besuchen aber auch ein persönliches Bild. Dieses Vorgehen halten wir für erforderlich, um fundiert auswählen zu können und Enttäuschungen im Interesse aller Beteiligten so gut es geht zu vermeiden. Die Vereinskasse wurde von den Kosten für Flüge, Hotels etc. nicht berührt, da Reisen, Unterbringungen etc. privat finanziert werden.

Die generell umsichtige Vorgehensweise hat dem Verein auch Enttäuschungen erspart: Ein Projekt im Anti-Atlas war einschließlich der Bauarbeiten unter Mitwirkung der Bevölkerung sehr weit fortgeschritten. Doch auf den letzten Metern ergaben sich unerwartet Schwierigkeiten, die nicht überbrückt werden konnten. Das Projekt wurde gestoppt und schließlich abgebrochen. Da wir die Zahlung von umgerechnet rund 3.100€ an die Inbetriebnahme geknüpft hatten, blieben diese Mittel unverbraucht und konnten einem anderen Projekt zufließen.

Wen fördern wir? Zur Zeit, Jahresbeginn 2011, vor allem zwei Projekte:

Oum el Banine (OeB, auf Deutsch etwa: Mutter der Kinder) im Gewerbeviertel von Agadir. Die Einrichtung kümmert sich um oft junge, ledige Frauen, die ein Kind erwarten. Sie stellt medizinische Versorgung. Nach der Entbindung vermittelt sie ihnen Arbeitsstellen und betreut ihre Kinder tagsüber in einer Kinderkrippe. Unsere Förderung haben wir im Jahr 2009 erweitert und neu gestaltet.

Dies gilt auch für die Association AHLI (Familie, Gemeinschaft) in Taroudant, die Straßenkinder aufnimmt und betreut, um sie in ein geregeltes Leben zurückzuführen. Seit 2010 bietet AHLI den Jugendlichen zusammen mit marokkanischen Handwerkern Ausbildung in fünf Handwerksberufen.

Anstatt pauschal zur Deckung der Haushaltsdefizite beider Einrichtungen beizutragen, übernehmen wir für jeweils zwölf Monate Gehälter und Sozialversicherungsabgaben, und zwar

  • bei Oum el Banine für die neue Stelle einer Assistentin der Gründerin und Leiterin
  • bei AHLI für die Stelle eines Betreuers (éducateur) der Straßenkinder.

Diese Stellen sind nach unserer Einschätzung unverändert sinnvoll und erforderlich. Die Gehälter liegen auf landesüblichem Niveau. Wir prüfen regelmäßig, wie die Dinge sich entwickeln, und entscheiden jeweils neu, ob wir die Förderung fortsetzen oder ob wir etwas ändern sollten. Über diese Projekte und unseren Besuch im April 2010 haben wir in der letzten Mitgliederversammlung ausführlich berichtet.