März 2008

Im Jahr 2007 haben wir unsere Arbeit entsprechend unserer Zielsetzung fortgesetzt, erneut mit Schwerpunkten am Stadtrand von Agadir und in Taroudant:

Oum el Banine (übersetzt etwa „Mutter der Kinder“) ist eine marokkanische Einrichtung in einem Kleingewerbegebiet in Agadir. Sie bietet jungen ledigen Frauen, die ein Kind erwarten, von dessen Erzeuger aber verlassen sind und in diesen Umständen oft ohne Familie und soziales Umfeld auskommen müssen, Unterkunft und eine medizinisch begleitete Schwangerschaft. Nach der Geburt wird den jungen Müttern eine Wohngemeinschaft geboten und möglichst auch ein Arbeitsplatz vermittelt. Die Kleinkinder werden tagsüber in einer Kinderkrippe versorgt, abends wieder von ihren Müttern übernommen. Die Kindsväter lehnen eine Heirat oft ebenso ab wie die leiblichen Familien die Aufnahme der Kindsmütter und ihrer Kinder. OeB arbeitet an beiden Aufgaben, gelegentlich nicht ohne Erfolg.

Landflucht ist ein Problem auch in Nordafrika. In Taroudant, einer mittelgroßen Stadt zwischen Agadir und den schwierigen Lebensbedingungen im Landesinnern, landen zahlreiche Kinder und Jugendliche. Ein katholischer Nonnenorden (Les Sœurs Franciscaines), der sich durch soziale und Ausbildungs-Tätigkeit über Jahrzehnte hinweg Respekt in Taroudant erarbeitet hat, unterstützt eine noch junge, marokkanische Organisation, die Straßenkinder auffangen und ihnen über eine – meist handwerkliche – Berufsausbildung Chancen auf ein geordnetes Leben bieten will.

Agadir, Taroudant oder anderenorts: Bevor wir Spendengeld oder Sachmittel zur Verfügung stellen, machen wir uns von dem realen Bedarf, von handelnden Personen und Gesamtumständen einen eigenen Eindruck. So wird sichergestellt, dass das Geld des Vereins sozialen Projekten in Südmarokko ungeschmälert zugute kommt. Dazu trägt auch bei, dass die Reisespesen (für Flüge, Unterkunft etc.) privat, also nicht aus Vereinsmitteln bezahlt werden.